Alle reden über Digitalisierung. Wir auch.

Walter Manns

Walter Manns

26. Juli 2019

Die TCI wartet regelmäßig mit Fachevents zu hochaktuellen Themen auf. Auch diesen September in Montabaur richtet sie sich an die Entscheidungsträger im Mittelstand. Dazu lädt sie in kleinem Kreis zu Präsentation und Diskussion ein, wobei Aspekte aus Forschung und Technologie, Herausforderungen und Praxisbeispiele aus und für den Mittelstand im Mittelpunkt stehen werden. Im folgenden Beitrag zum Thema erklärt Walter Manns, warum es hierbei noch immer um ein Topthema handelt und warum sich die TCI dabei besonders für den Mittelstand interessiert. Erfahren Sie hier – und in der exklusiven TCI-Veranstaltung im September im Detail – warum die Digitalisierung kein furchteinflößendes „Ungeheuer“ sein muss.

Der Mittelstand rückt in das Zentrum der Digitalisierung

Beginnen wir direkt mit einem Beispiel:

Mit dem Aufkommen der Digitalkameras Anfang der 2000er Jahre stand für den Fotodienstleister Cewe die Existenz auf dem Spiel. Das Kerngeschäft des in Oldenburg ansässigen Unternehmens bestand darin, Fotoabzüge von Negativen herzustellen. Mit dieser technischen Disruption brach innerhalb von gerade einmal zehn Jahren ein Großteil des bisherigen Geschäfts weg: Mehr als 90 Prozent insgesamt.

Zahlreiche Mitbewerber der Fotobranche haben diesen Wandel nicht überstanden. Cewe hingegen digitalisierte ihr Unternehmen auf stringente Weise. Als Cewe Digital starteten sie mit einer Besetzung von insgesamt 17 Mitarbeitern. Diese ist auf inzwischen 3.900 Personen angewachsen, die allesamt digital arbeiten. Das ehemalige Kerngeschäft mit analogen Fotos wurde bereits 2011 vom Digitalumsatz des Unternehmens weit überholt. Der Umsatz von Cewe liegt inzwischen bei 653 Millionen Euro – das Ergebnis von vorrangig digital erstellten Fotobüchern und Produktionen in der Onlinedruckerei.

Cewe steht heute besser da denn je, nachdem es beispielhaft erfolgreich digitalisiert hat. Damit sucht das mittelständische sDax-Unternehmen seinesgleichen.

(Quelle: Handelsblatt, „Warum Digitalisierung im Mittelstand so oft scheitert“ vom 30.3.2019)

Die Frage aller Fragen: was war Digitale Transformation doch gleich?

Die Digitalisierung des Mittelstandes ist heute schon lange keine Option mehr. Und trotzdem kann laut einer kürzlich veröffentlichten internationalen Studie jeder zehnte Arbeitnehmer mit dem Begriff nichts anfangen. Wenn es um die konkreten Ansätze und das „wie fangen wir es denn richtig an?“ geht, dann zeigt sich bei vielen nach wie vor große Unsicherheit.

Es verwundert daher nicht, dass „der Mittelstand das Potenzial der Digitalisierung noch nicht richtig ausschöpft“.

Typischerweise fließen noch immer deutlich mehr Investitionsmittel in die klassischen Investitionsbereiche. Laut KfW werden rund 170 Milliarden Euro pro Jahr von mittelständischen Unternehmen in Maschinen, Gebäude und Einrichtungen investiert, aber nur rund 14 Milliarden in Digitalisierungsprojekte.

Und trotzdem ist die KfW der Meinung, dass „die Digitalisierung im Mittelstand voranschreitet“.

Die Digitalisierung in der Praxis

Befragt man Unternehmen nach konkreten Projekten der Digitalisierung (geplant oder schon umgesetzt), dann findet man eine enorme Bandbreite an unterschiedlichsten Themen und Anwendungen. Ein beispielhafter Auszug:

  • Papierlose Auftragsbearbeitung
  • Herausforderungen im Rahmen der Service Abwicklung (Break-Fix/Break-Down Avoidance/ IOT/Remote Connectivity
  • Kommunikationsfluss: relevante Informationen sollen Personal, Kunden und den leitenden Personen automatisiert dargestellt werden
  • Autonome Systeme (Transport)
  • Informationsgewinnung / Analytics
  • Optimierung der Kostenstruktur durch höheren Digitalisierungsgrad
  • Neue Geschäftsmodelle
  • Neue virtuelle Tools für die Ausbildung/Einweisung von Mitarbeitern und Kunden (blended learning)
  • Automatisierte Produktionsplanung
  • Steigende Bedeutung von Usability und User Experience; emotionale Anforderungen
  • Veränderte Vertriebskanäle (single – omni channel)
  • Datenverarbeitung/-bereitstellung/-sicherung, Cloud, Bewältigung des Datenvolumens
  • Optimierung von Prozessen, höhere Automatisierung
  • Technische Innovationen, Einsatz neuer Technologien.

Relativ schnell kann man auch an diesem Auszug einerseits Projekte mit inkrementellen Verbesserungszielen und -potenzialen und andererseits deutlich stärker disruptiv-innovative Ansätze erkennen. Deutsche Unternehmen betreiben Digitalisierung eher aus dem laufenden Geschäftsmodell heraus, ohne auf schnelle und zerstörerische Entwicklungen zu setzen. Gleichzeitig werden von den meisten neue digitale Technologien und Anpassungen des IT-Systems als die zentralen Herausforderungen angesehen (HVB Studie, 2018). Digitalisierung gilt für viele noch als eine im Wesentlichen Technologie-getriebene Veränderung. Ob dem so ist?

Gerade das ist in vielen Fällen ein deutlicher Hinderungsgrund und eine große Schwierigkeit bei der Umsetzung digitaler Transformationsprozesse: die fehlende Fokussierung auf das Geschäftsmodell (alt – verändert – neu) und die Einbettung in eine definierte und zukunftsgerichtete Strategie. Hier sehen wir ein erhebliches Potenzial, die Digitalisierung im Mittelstand voran zu treiben und erfolgreich zu gestalten.

Change Management in der Digitalisierung

Genau hier setzt das Veränderungsmanagement (Change Management) an. Als Verantwortliche für den Veränderungsprozess richten Change Manager/Organisationsentwickler den Blick auf das gesamte Unternehmen. Zahlreiche Unternehmensfaktoren müssen aufeinander abgestimmt sein und zusammenpassen, damit die Organisation als Ganzes „aus einem Guss“ erfolgreich ist, zum Beispiel

  • Strategie
  • Struktur
  • Prozesse
  • Geschäftsmodell
  • Führung
  • Arbeitsmodelle

Zusammen mit Technologie, Leistungen, Kunden, Lieferanten et cetera bildet das dann eine ganzheitliche, erfolgreiche Organisation. Wenn sich also irgendwo in diesem Gesamtgebilde etwas ändert, dann muss zwangsläufig das Zusammenspiel aller Komponenten (Mitspieler) betrachtet und (mit-) geändert werden.

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Ein Auszug aus der Studie belegt den Stellenwert des Change Managements: Hier sind die Antworten zur Fragestellung, was die größten Hindernisse im Unternehmen sind, die sich mit dem digitalen Wandel ergeben. (Bild: © HVB)

Nutzen Sie die Chance zur Diskussion: Change Management im Digitalen Wandel

Der Mensch und seine Einbindung in die Organisation und in das Unternehmen als Mittelpunkt und Erfolgsfaktor der Digitalen Transformation – diskutieren Sie mit uns darüber! Dazu bietet die TCI am 24. September 2019 bei einem Fachevent die Möglichkeit, diese Themen zu diskutieren und neue Potenziale aufzudecken. Insbesondere Entscheidungsträger im Mittelstand sind herzlich zum TCI-Event eingeladen. Dabei möchten wir allen Teilnehmern wertvolle Denkanstöße und das richtige Handwerkszeug zum Change Management an die Hand geben – und mehr.

Weitere Informationen zu Ablauf und Teilnahme finden Sie auf unserer Eventseite auf XING sowie unter https://ocm-event.tci-partners.com/.

Einen weiteren Vorgeschmack zum TCI-Event „Change Management im Digitalen Wandel“ finden Sie im Interview mit den Veranstaltern. Darin sprechen Walter Manns, Martin Bergmann und Bernd Ettelbrück allgemein über das Themenspektrum, das sie abdecken werden, und wie sich der Mittelstand mit im digitalen Wandel erfolgreich und zukunftsfähig behaupten kann. Hier entlang zum Interview: Digitaler Wandel, Digitalisierung, Digitale Transformation – nur Schlagworte oder mehr?

TCI-Event: Einige Impressionen aus 2018

Monrepos 2018: Bereits im letzten September fand ein sehr erfolgreiches TCI-Event statt. Unter dem Motto „Digitalisierung treibt Customer Service Excellence“ herrschte ein reger Austausch und zukunftsweisender Mehrwert für die Teilnehmer. Um einige Eindrücke dazu zu erhalten, sehen Sie sich gern das Video dazu an (Klick aufs Bild):

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Der Veranstaltungsort Montabaur ist gut zu erreichen, da es äußerst günstig A3 und ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt liegt. Ergreifen Sie gern die Chance für Anregung und Diskussion: Wir sehen uns auf Schloss Montabaur!

(Coverbild: © Akademie Deutscher Genossenschaften ADG)

Über den Autor

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Walter Manns, mit seinen mehr als 30 Jahren Erfahrung in unterschiedlichsten Bereichen, insbesondere im Management in elementaren Veränderungs- und Krisensituationen, bringt er Controlling und Unternehmertum auf einen gemeinsamen Punkt.

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