Business Capabilities – Der Schlüssel zur Adaption von Trends

Patrick Müller

Patrick Müller

24. November 2017

Verschiedene Trends unterschiedlicher Herkunft wirken auf Unternehmen ein. In Abhängigkeit von ihrer Halbwertzeit, ihrer soziokulturellen Durchdringungstiefe und dem Grad der Globalisierung entwickeln sich Trends auch zu sogenannten Megatrends. Die Herausforderung für ein Unternehmen besteht darin, die jeweils relevanten Trends zu erkennen, diese valide zu bewerten, sowie Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Bereits die Sensibilität zur Erkennung von Trends ist eine Fähigkeit, die für Unternehmen essenziell ist. Zur Adaption von Trends, also für den Prozess der Ableitung von Maßnahmen und deren nachhaltigen Etablierung, wird der Aufbau neuer Business Capabilities notwendig. Dieser Beitrag bietet einen kompakten Überblick zu den Trends, die es zu berücksichtigen gilt, zu deren Zusammenspiel und zu den Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Adaption von Trends. Denn es gibt eine bewährte Methode, mit der genau dies gelingt.

Was sind Business Capabilities?

Eine Business Capability definiert die Fähigkeiten eines Unternehmens, erfolgreich eine Kernaktivität durchzuführen (siehe dazu Business Capability Management, Seite 10). Die Business Capability Betrachtung basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz. Sie beantwortet die Frage: Was kann ein Unternehmen? Bei dieser Antwort werden alle Ebenen eines Unternehmens berücksichtigt: Sie umfasst die Kenntnisse und Fertigkeiten von Mitarbeitern und Führungskräften, die strategische Ausrichtung des Unternehmens, sowie deren prozessuale Umsetzung und die unterstützenden Technologien und Maschinen.

Der Aufbau von Business Capabilities ist zeitintensiv; vor allem dann, wenn neue Mitarbeiter eingestellt oder ausgebildet, Prozesse verändert oder IT-Systeme eingeführt werden müssen. Es werden mehrere unterschiedliche Fähigkeiten und auf verschiedenen Ebenen benötigt, um den Trend zu nutzen beziehungsweise die daraus erwachsenden Anforderungen zu erfüllen.

Zu den Trends

Per definitionem führen Trends zu Veränderungen von Märkten und Randbedingungen im Unternehmensumfeld. Die Trendanalyse beantwortet die Frage, welche Trends für das Unternehmen hierbei relevant sind. Berücksichtigt werden unterschiedliche Arten von Trends.

Megatrends

Einen Megatrend zeichnet aus, dass er nicht vorausgesagt wird, sondern dass er bereits existent ist. Er markiert eine Veränderung, die die Gesellschaft und den Markt bereits prägt und weiterhin über einen längeren Zeitraum prägen wird. Megatrends umfassen demnach mehrere Jahrzehnte, haben Einfluss auf alle Menschen und alle Ebenen der Gesellschaft, und sie sind unabhängig von Technologien und Techniktrends.

Techniktrends

Technische Trends basieren auf technischen Innovationen. Zu den technischen Trends gehörten beispielsweise Themen wie Cloud-Computing und 3D-Druck. Sie wirken meist über einen kürzeren Zeitraum und sind damit weniger umfassend als Megatrends. Auch in ihrer technischen Variante allerdings kann die Adaption von Trends wiederum Megatrends auslösen, wie es zum Beispiel bei der Entwicklung des Internets der Fall war: Letztlich fand es seinen Ursprung im ARPANET, das den Megatrend Konnektivität ausgelöst hat. Für Unternehmen sind also gerade technische Trends von hoher Relevanz.

Branchenspezifische Trends

Trends müssen in ihrem branchenspezifischen Zusammenhang betrachtet und bewertet werden. Der technische Trend Digitalisierung beispielsweise hat eine neue Art von Initiativen in der Landwirtschaft generiert. So umfasst das „Digital Farming“ Aspekte wie Hightech-Mähdrescher, Melkroboter und Sensorik in der Tierhaltung.

Betrachtung des Zusammenspiels

Die Interaktion zwischen Business Capabilities, Trends und Geschäftsmodellen in einer digitalisierten Welt lässt sich am Beispiel des Trendthemas Big Data Analysis aufzeigen: Insbesondere in den Geschäftsmodellen des digitalen Zeitalters ist der Fokus auf den User beziehungsweise Kunden ausgerichtet. So zeichnet sich Kundenorientierung beispielsweise dadurch aus, dass dem Kunden durch Predictive Maintenance keine kostenintensiven Ausfallzeiten bei hochkomplexen und zeitkritischen Maschinen, Anlagen oder Geräten entstehen.

Die strategische Entscheidung zur Einführung von Predictive Maintenance – als Kompetenz eines Unternehmens – bedingt die Entwicklung einer Vielzahl weiterer neuer Fähigkeiten. Diese spielen sich etwa sowohl auf der Prozess- als auch auf der IT-Ebene ab oder beziehen sich auf die Skills der Mitarbeiter.

Das Liefern von verlässlichen Aussagen zum Wartungsstatus benötigt wiederum große Datenmengen sowie die Techniken und Datenbanken des Trends Big-Data-Analysis. Damit ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten, die Arbeitsprozesse im großen Stil genauso wie im Detail prägen und vereinfachen können. Als Bestandteil des digitalen Geschäftsmodells beispielsweise ergeben sich über die neuen Prozesse und IT-Infrastrukturen auch neue Abrechnungsoptionen. So kennt der Hersteller eines bildgebenden Verfahrens die genaue Anzahl an erstellten Bildern und kann auf dieser Basis die exakten „Kosten pro Bild“ abrechnen.

Erfolgreiche Adaption von Trends: Vom Trend zur Fähigkeit

Es ist für ein Unternehmen bereits herausfordernd, aus der ungeheuren Vielzahl die für das Unternehmen relevanten Trends zu selektieren. Entscheidend für den Erfolg der Adaption von Trends ist also vor allen Dingen das Lösen der Aufgabe, die Fähigkeiten zu identifizieren, die benötigt werden, um letztendlich den Trend zu adaptieren.

Bei der TCI haben wir eine Methode entwickelt um aus den Trends die benötigen Fähigkeiten abzuleiten: „Trend to Ability“ (t2a), oder zu Deutsch: „Vom Trend zur Fähigkeit“. In einem Folgebeitrag hier auf dem TCI-Blog werden wir diese Methode genauer vorstellen.

(Coverbild: © Patrick Müller, Hintergrund: © Rawpixel.com | Adobe Stock)

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