Migration zu All-IP: Chancen richtig nutzen!

Peter Pollack

Peter Pollack

31. August 2017

Die Deutsche Telekom plant, bis Ende 2018 sämtliche Festnetz-Anschlüsse auf IP-basierte Anschlüsse umzustellen. Das bedeutet zugleich die Abschaltung der Technik für analoge Anschlüsse (bei Telekom: „Standard“) beziehungsweise für ISDN-Anschlüsse („Universal“). Mit der Ankündigung, dass Ende 2018 die Umstellung von ISDN auf das All-IP-Netz abgeschlossen sein soll, stellen sich viele Unternehmen die Frage, wie man sich generell hinsichtlich der Kommunikationslösungen in Zukunft optimalerweise aufstellen soll. Dieser Beitrag verrät Ihnen, wie Sie Ihr Unternehmen erfolgreich auf All-IP umstellen.

Es handelt sich um keine „Zwangsumstellung“: Vielmehr beendet ein Vertragspartner – in diesem Fall die Telekom/T-Systems – den mit dem Kunden bestehenden Vertrag. Jeder Kunde kann dann versuchen, einen anderen Anbieter zu finden. Leider sind die Angebote, einen klassischen ISDN-Anschluss zu erhalten, der alles offeriert, was auch die Telekom angeboten hat, sehr überschaubar; und wenn Sie fündig werden sollten, handelt es sich dabei maximal um einen kurzen Zeitaufschub. Denn alle Provider stellen um auf IP.

Die Gründe der Anbieter sind vielfältig. Vor allen Dingen ist jedoch die ISDN-Technik veraltet. Der Nutzer erwartet heute Bandbreite und Internet-Zugang. Und durch die verschiedenen Protokolle von ISDN und IP sind übergreifende Services nicht möglich. Um zukünftig mehr und übergreifende Services anbieten zu können, ist es auch ein logischer Schluss, die begrenzten Möglichkeiten von ISDN gegen TCP/IP auszutauschen.

Migration zu All-IP als Chance

Für die IP-Umstellung ist eine detaillierte Vorbereitung unumgänglich. Im ersten Schritt müssen alle Beteiligten informiert werden und die internen Systeme, Network-Komponenten und Applikationen betrachtet und daraufhin geprüft werden, ob sie All-IP-fähig sind. Die Migration nach der Analyse bietet die Chance, die gesamte ICT-Strategie mit den strategischen Unternehmenszielen zu verbinden. Auf diese Weise profitieren Unternehmen früh von den Möglichkeiten, die All-IP bereithält, und werden fit für die digitale Zukunft.

Die Zusammenführung von Telefonie- und Datenservices auf All-IP-Basis bietet viele Möglichkeiten und Potenzial für die Optimierung und Flexibilisierung der TK-Infrastruktur. Insbesondere Firmen mit mehreren Standorten können aus der IP-Umstellung zahlreiche Vorteile für sich ziehen.

1. Schritt: Sensibilisierung und Kommunikation

Vor allem bei heterogenen Organisationen ist es zunächst erforderlich, allen Beteiligten, die in irgendeiner Form mit den Anschlüssen zu tun haben, zu sensibilisieren und zu informieren. Fragen Sie sich:

  • Wer verwaltet wo die Anschlüsse Ihres Unternehmens?
  • Welche hausinternen Organisationen sind beteiligt?
  • Teilen sich die Standorte Anschlüsse?

Es ist absolut sinnvoll, den Standorten Informationen zukommen zu lassen. Besonders wichtig ist dabei ein zeitlicher Überblick. Lassen Sie alle Betroffenen also wissen, was bis wann passieren soll, wenn Sie auf All-IP migrieren.

2. Schritt: Standortanalyse

Befassen Sie sich damit, warum Sie welchen Anschluss für was haben. Die Telekom/T-Systems kennt nur einen geringen Teil der Dienste und Geräte, die Sie gegebenenfalls mit weiteren Lieferanten betreiben, von der Umstellung jedoch ebenfalls betroffen sind. Sie erleichtern sich und der Telekom/T-Systems die Arbeit, wenn Sie wissen, was Ihr eigener Handlungsbedarf ist.

Einige Beispiele:

  • Notruf in Aufzügen
  • Alarmanlagen
  • Brandmeldeanlagen
  • Telefonanlagen
  • Fax-Anschlüsse
  • Kassensysteme
  • Kühltruhen / Kühlhäuser
  • Sonderdienste der Telekom (Stichwort: intelligentes Netz)
  • Datenübertragung per ISDN (beispielsweise Datex P)
  • ISDN als Backup für Datenleitungen
  • Fernwartung.

Bei dieser Liste handelt es sich letztlich nur um einen Auszug. Die unterschiedlichsten Anschlüsse spielen für All-IP eine Rolle und dürfen für eine erfolgreiche Migration nicht außer Acht gelassen werden.

3. Schritt: Definition der Zielarchitektur für All-IP

Wenn Sie wissen, was Sie alles haben, dann können Sie sich Gedanken machen, was Sie zukünftig brauchen. Es gibt für jeden Fall verschiedene Lösungen. Zudem eröffnen sich – im Rahmen der bereits erwähnten übergreifenden Services – zusätzliche Optionen. Womöglich hatten Sie sogar bestimmte Anschaffungen bereits angedacht, jedoch noch nicht umsetzen können?

Einige Beispiele:

  • Ist Ihre Telefonanlage IP-fähig? Wenn die Möglichkeit besteht: Was muss getan werden, damit der neue Anschluss auf die Anlage passt?
  • Was ist bei Kassensystemen oder Kühltruhen zu beachten? Was kann Ihr Dienstleister?
  • Wie viele Anschlüsse brauchen Sie zukünftig?
    • Möchten Sie „der Einfachheit halber“ eine 1:1-Migration durchführen?
    • Können Anschlüsse wegfallen? Brauchen Sie die Rufnummern noch?
    • Welche Router beziehungsweise Session Border Controller sind notwendig?
  • Einige Lieferanten bieten zukünftig IP-Anschlüsse mit ihrem Dienst an, zum Beispiel Alarmanlagenanbieter. Sind diese Dienste für das Unternehmen relevant?
  • Wie sind die Preise Ihrer Zielarchitektur?

Auch diese Fragen sind lediglich Beispiele für die Optionen, die sich Ihrem Unternehmen bieten. Eine genaue Prüfung der bestehenden Anschlüsse, der momentanen und zukünftigen Bedarfe und der Möglichkeiten, die die Umstellung auf All-IP mit sich bringen, deckt umfangreiche Potenziale auf.

4. Schritt: Migration auf All-IP

Wenn Sie Ihr Zielkonstrukt definiert haben, kann die Migration geplant werden. Für die optimale Umsetzung sorgt ein professionelles Rollout Management, das sich unter anderem folgender Aufgabenstellungen annimmt:

  • Wie lassen sich die Techniker der Telekom mit den Standorten koordinieren?
  • Zu welcher Uhrzeit wollen Sie umschalten?
  • Ist der Router vor Ort – und vor allem auch die Zugangsdaten?
  • Sind die Services und die Techniker der anderen Lieferanten koordiniert?
  • Wird Montage-/ Konfigurationsunterstützung beim Router, bei den Services und Diensten benötigt?

Sie sehen, Fragen über Fragen; und das waren noch nicht alle.

Erfolgreich migrieren zu All-IP

Wenn Sie die ersten drei Punkte gelöst haben, also Kommunikation und Sensibilisierung, Standortanalyse und Zielarchitektur, sind Sie bestens vorbereitet. Wenn Sie noch Fragen haben, insbesondere zu Ihren internen Themen, dann sprechen Sie uns an. Wir betreuen bereits Projekte dieser Art. Die TCI agiert dabei als zuverlässige und von Lieferanten unabhängige Partner. Insofern realisieren wir die Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger, zielgerichteter Strategien und Konzepte zur Sicherung und zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden.

Unsere Kernkompetenzen umfassen unter anderem Business und ICT Transformation sowie Change Management und Projektmanagement. Bei der Umsetzung bringen wir unsere Stärken mit ein: Erfahrung, Zuverlässigkeit, Authentizität, Bodenständigkeit, Pragmatismus und Kreativität. Sprechen Sie uns jederzeit an!

(Coverbild: © xiaoliangge | fotolia.com)

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Peter Pollack mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in Management und Führungspositionen setzt seinen thematischen Hauptschwerpunkt auf Performance- und Prozessmanagement.

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