Von der Gründung eines einzigartigen Netzwerkes – Wolfgang Schnober blickt auf eine Dekade TCI zurück

Wolfgang Schnober

Wolfgang Schnober

2. August 2019

Das TCI-Netzwerk blieb seinem Claim immer treu: „Wir lieben Projekte, wir können Veränderung.“ Die Transformation Consulting International GmbH wurde seit seiner Gründung 2006 von Wolfgang Schnober maßgeblich mitgestaltet. Nun verabschiedet sich der geschäftsführende Gesellschafter aus seiner aktiven Laufbahn. Die TCI Redaktion ergriff an diesem Punkt die Gelegenheit zum Interview. In seinen Antworten gewährt Wolfgang Schnober einen sympathischen und vielfältigen Einblick in die Anfänge der TCI und erklärt unter anderem, was Consulting-Erfolg eigentlich ausmacht und warum ihm gerade die Zusammenarbeit im TCI-Netzwerk besonders am Herzen liegt.

Von der Gartenlaube über Saudi-Arabien hin zu einem außergewöhnlichen Netzwerk der Zukunft – Wolfgang Schnober im Interview

Schönen guten Tag Herr Schnober, schön, dass Sie sich die Zeit für ein Interview nehmen. Fangen wir ganz vorne bei den Anfängen an: Was hat Sie motiviert, die TCI GmbH zu gründen?

TCI-Gründer WOlfgang Schnober und Wolfgang Hellriegel in der Wüste vor einem Zelt
Von der Gartenlaube in die Wüste und darüber hinaus: Wolfgang Schnober und Wolfgang Hellriegel. (Bild: © Wolfgang Schnober | TCI GmbH)

Das ist eine lange Geschichte. Nach circa 20 Jahren Management in großen Konzernen – um genau zu sein bereits einige Jahre vorher, von heute gerechnet auch seit 20 Jahren – habe ich selbständig große Projekte geleitet und als Interim-Manager Verantwortung getragen. 2003 haben wir zu dritt eine kleine Beratungsfirma, die MPT, gegründet. Und 2006 dann die TCI als logische Folge – unmittelbarer Anlass war ein bevorstehender großer Projektauftrag in Saudi-Arabien und da brauchten wir einfach eine größere Einheit, die sich von vornherein international aufstellte. Also drei Schritte: alleine, zu dritt und dann gleich in einem größeren Verbund zu arbeiten, das war die Motivation. Oder etwas salopper formuliert: „Ich wollte mit Menschen zusammenarbeiten, mit denen das Spaß macht (meistens zumindest), ich wollte spannende Projekte abwickeln können (die meisten zumindest), und ich wollte dabei ordentlich Geld verdienen (meistens zumindest)“. Es gab also genug Gründe, die TCI zu gründen.

Was hat Sie immer wieder begeistert – in Ihrer eigenen Tätigkeit als Berater einerseits, als geschäftsführender Gesellschafter der TCI andererseits?

Was mich immer wieder begeistert, ist, wie es uns gelungen ist, ohne enge Management-Hierarchien, ohne strikte Vorgaben und ohne rigides Management immer wieder Top-Berater/innen zu gewinnen, mit uns zu arbeiten – letztlich ja viele Hundert. Und wir haben immer wieder Kunden gewonnen, die uns ihr Vertrauen schenken – letztlich auch Hunderte.

Das gegenseitige Vertrauen, das Zusammenspiel ohne „oben – unten“, das begeistert mich vor allem. Und es hat Spaß gemacht, meistens zumindest. Er lacht.

Was war das schönste Erlebnis in den Jahren? Gibt es etwas, das Sie persönlich ganz besonders berührt hat?

Das sind vor allem Hunderte dieser Erlebnisse voller Vertrauen und gegenseitigem Respekt, zwischen Kunden und Beratern, Teams untereinander, TCI Gesellschafter miteinander. Natürlich ragen die ersten Schritte in Saudi-Arabien, in Ägypten, in Sri Lanka und in Ungarn als besondere Erlebnisse heraus. Auf völlig für uns unbekanntem Terrain erfolgreich zu sein und vor allem auch hier Vertrauen und Freundschaft mit Kunden aufzubauen – das ist wirklich ein Geschenk!

Die TCI steht auf einem soliden Fundament

Wolfgang Schnober hält eine Festrede bei der Fünfjahresfeier der TCI
Nach der ersten halben Dekade: Wolfgang Schnober bei seiner Festrede zur Fünfjahresfeier der TCI. (Bild: © Wolfgang Schnober | TCI GmbH)

Wie haben Sie die Entwicklung der TCI erlebt?

Intensiv. Naja, um ein wenig detaillierter zu sein: immer ganz vorne. Immer gestaltend und mitwirkend – sowohl bei der Strategie, bei der Organisation, bei der Kulturentwicklung und vor allem auch bei den Kunden. Keine wesentliche Entwicklung habe ich verpasst, denke ich. Vielleicht wurden nicht alle erfolgreich gestaltet, aber alle voll miterlebt. Die Entwicklung der TCI war voller Enthusiasmus und Begeisterung; damit sind natürlich auch einige Misserfolge, ja auch Enttäuschungen verbunden. Das änderte aber nichts an der Grundstimmung bis heute, denn die lautet nach wie vor: Wir wollen zusammen was auf die Beine stellen.

Was ist Ihre Einschätzung: Was waren die wesentlichen Erfolgsfaktoren?

Ganz eindeutig die Kultur – und das gegenseitige Vertrauen. Ich habe vor längerer Zeit einmal das „goldene Dreieck“ der TCI formuliert, das aus drei Punkten besteht, um ein möglichst stabiles Gleichgewicht für unsere Partner zu erreichen. Das sind erstens Business. Denn ohne die Generierung von Aufträgen und ohne eine stabile Kundenbasis hat das Ganze auf Dauer wenig Sinn, denn dann ist es nur ein „Social Club“. Der zweite Punkt ist die gegenseitige Kompetenzvermittlung. Gerade Freiberufler brauchen den qualifizierten Austausch mit „Gleichgesinnten“ auf Augenhöhe und auch den Input von Kollegen. Dazu gehört auch Weiterbildung – und was das Unternehmen sonst in einer Festanstellung bietet. Und drittens ist das der Spaß, denn sonst wären wir entweder eine reine Vermittlungsagentur oder eine Bildungseinrichtung. Man muss gerne zur TCI kommen, und man muss gerne mit den anderen Partnern arbeiten wollen.

Neben diesem Dreieck haben wir natürlich vor allem immer wieder eine sehr hohe Beratungs- und Projektmanagementqualität generiert und unseren Kunden geliefert. Dafür spricht auch die hohe Kundentreue.

Last but not least: ein einfaches „to-do-Business-with“, das heißt: wenig komplizierte Prozesse, stattdessen passiert viel auf Zuruf. Viel wird „im Gehen“ gemacht. Das allerdings ging nur durch unser kompetentes, immer hilfsbereites und freundliches Backoffice-Team für Auftragsabwicklung, Buchhaltung, IT, Partnermanagement und Recruiting. Das ist ein echter Erfolgsfaktor.

Was macht die TCI neben diesen Grundwerten als Netzwerk einzigartig?

Die TCI ist eine der erfolgsreichsten „Hybrid-Organisationen“: wir sind so klar und straff organisiert wie ein klassisches Beratungs- oder Projekthaus, und zwar mit klaren Kernkompetenzen und mit klarer Verantwortlichkeit, selbst für komplexe Werkverträge. Dabei bleiben wir gleichzeitig so flexibel wie ein Freiberufler-Netzwerk: ohne die Belastung, eine bestimmte Gruppe von Angestellten unbedingt auslasten zu müssen. Stattdessen haben wir die Flexibilität, für unsere Kunden die bestmögliche Besetzung zu stellen.

Dem Netzwerk – ohne straffe Organisation, ohne starre Struktur, ohne vorgegebene Fach-Kompetenzen – haben wir uns fast 14 Jahren gewidmet. Diesem Netzwerk als Organisation gehört die Zukunft. Das ist vielleicht nicht einzigartig, aber so konsequent und in diesem Umfang gibt es das nicht häufig.

Was ist das Erfolgsgeheimnis der TCI?

Wie gesagt: die Kultur der Zusammenarbeit und des Vertrauens, der geringen hierarchischen Struktur, und das alles aufbauend auf hoher Lieferqualität und hoher Kundenorientierung. Wir lieben Projekte, wir können Veränderung – das war immer unser Claim. Und so ist es auch.

Über den Schlüssel zum Erfolg als Berater

Was macht einen Berater erfolgreich?

Da gibt es vieles, was ein erfolgreicher Berater berücksichtigen muss. Dazu gehören definitiv Kundenorientierung, Kompetenz und Empathie. Er muss auf Augenhöhe mit dem Kunden agieren und immer auf Ballhöhe sein, was Business-Entwicklung, Technologien und Trends angeht. Bei allem Handeln dürfen auch Ethik und Authentizität nicht fehlen. Erfahrung ist auch nicht schlecht – das bedeutet meiner Meinung nach: Fehler schon gemacht zu haben und nicht unbedingt wiederholen zu müssen. Das heißt also konkret: daraus gelernt haben.

Das TCI-Netzwerk beim ersten Auslandsmeeting in Cordoba 2008
Das TCI-Netzwerk in versammelter Runde trifft sich zum ersten Auslandsmeeting in Cordoba (2008). (Bild: © Wolfgang Schnober | TCI GmbH)

Verraten Sie uns Ihr ganz persönliches Erfolgsgeheimnis?

Im Grunde genau das, was ich Ihnen gerade beschrieben habe. Ich denke, ich kann gut Beziehungen aufbauen und diese lange und stabil halten – zu Kunden, zu Geschäftspartnern, zu unseren Beratern, letztendlich zu vielen Menschen. Ich vertraue anderen. Ich schätze und wertschätze sie. Und ich habe eine offene Fehlerkultur, das heißt, Fehler sind erlaubt, aber man muss sie erkennen und korrigieren und nicht wiederholen. Mein Haupterfolgsfaktor waren allerdings nicht meine Fehler, sondern meine Beziehungsarbeit für erfolgreiche Projekte. Und ich habe einige sehr große gemanagt, darunter einige in der Größenordnung mehrerer Hundert Millionen Projektvolumen. Hinzu kommen meine Fähigkeit, auch unter großem Druck Ruhe und den Überblick zu bewahren, und eine gewisse strategische Fähigkeit. Und etwas, was man wohl emotionale Intelligenz nennt.

Zum Abschluss ein kleines Spiel. Ich nenne Ihnen einige Wörter beziehungsweise Phrasen und Sie antworten mit Ihrer ersten Assoziation, kurz und knackig!

  • TCI Gründung 2006: In unserer Gartenlaube hat alles angefangen.
  • TCI Motto: Wir lieben Projekte, wir können Veränderung.
  • Enterprise Transformation Cycle: Ein rundum komplettes Modell für das Managen großer Veränderungsprozesse.
  • ICT Transformation: Informations- und Kommunikations-Technologie treibt Business voran, Business treibt Technologie voran.
  • Treiber der Digitalisierung: Technologie, dauernde Verbindung im Netzwerk, neue Kultur, neue Strukturen.
  • Brandeins – „Beste Berater“: Wir waren völlig überrascht und sind sehr stolz auf diese Anerkennung.
  • Eine Dekade TCI: Die aufregendsten und spannendsten Jahre in einem aufregenden und spannenden Leben.
  • Ruhestand: Das Wort ist mir leider unbekannt… Naja, ok: noch etwas mehr Reisen vielleicht und noch etwas mehr Zeit für Freunde.

Vielen Dank, Herr Schnober, für die interessanten Ausführungen und die spannenden Einblicke in Ihre Perspektive auf die TCI. Sie haben ein zukunftsfähiges Netzwerk erschaffen, das in seiner Art womöglich einzigartig ist und von dem man gerne Teil ist – das wissen wir sehr zu schätzen. Wir wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute!

Das Interview mit Wolfgang Schnober führte die TCI Redaktion.

Coverbild: Die „Band“ der TCI in ihrer Gründungsbesetzung mit Wolfgang Schnober am Keyboard. (Bild: © Wolfgang Schnober | TCI GmbH)

Über den Autor

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Wolfgang Schnober ist Gründer und Gesellschafter der TCI Transformation Consulting International GmbH und verantwortlich für die Practice ICT Transformation.

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